Spinnrad – gut zu wissen

Doppeltritt

Der Doppeltritt ist als moderne Variante des Antriebs eines Spinnrades besonders geeignet, dem Schwungrad einen ruhigen und kontinuierlichen Lauf zu verleihen. Es treiben hier nicht nur Fußspitze und Ferse, (Wiegetritt eines Einzeltrittes) sondern darüber hinaus das wechselnde Treten beider Füße das Rad an.

Ein weiterer wichtiger Effekt ist, dass durch die symmetrische Bewegung des Körpers die Spinnerin freundlich genötigt ist, gerade zu sitzen. Dies ist gerade für Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen im Bereich Rücken, Hüfte, Knie von Bedeutung.

Wem das ganz entspannte Treten beider Füße zunächst schwer fällt, kann zunächst dem gewohnten Fuß die Regie überlassen. Der andere Fuß bewegt sich zusammen mit dem entsprechenden Fußbrett passiv mit und lernt schnell, wie sich der selbstverständliche Bewegungsablauf darstellt.

Der Doppeltritt ist nicht dazu gedacht, von nun an doppelt so schnell zu treten. Ganz im Gegenteil: Mit Unterstützung des Doppeltrittes kann das Spinnrad ganz bewusst auch sehr langsam angetrieben werden. Nach wie vor muss sich die Trittgeschwindigkeit an der gewünschten Qualität des zu spinnenden Garns ausrichten.

Grundsätzlich gilt: Spinnräder sind kein Spielzeug und sollten Kindern auf keinen Fall ohne Begleitung Erwachsener zu Verfügung stehen. Für Schäden, resultierend aus falscher bzw. dem Sinn eines Spinnrades nicht entsprechender Nutzung übernehmen wir keinerlei Haftung bzw. Garantieleistungen.

Drossel

Am Spinnflügel haben wir eine zusätzliche Zugentlastung, eine sogenannte „Drossel“ eingerichtet. Diese Einrichtung ist für Situationen gedacht, in denen Sie beim Spinnen einen starken und hinderlichen Einzug des Garns empfinden.

Wenn Ihnen also der Einzug trotz komplett gelockerter Flügelbremse zu stark ist, können Sie das Garn im „Zickzack“ um die Stifte laufen lassen. Die so entstehenden Reibungspunkte fangen das Empfinden des Einzugs ab und Sie können so entspannter mit der Faser umgehen. Natürlich bleibt der Einzug von der Drossel hin zu der Spule bestehen, entsprechend kann man auf diese Weise eigentlich nicht machbare Garne spinnen. Im weiteren Verlauf wird diese zusätzliche Zugentlastung nicht mehr nötig sein, entsprechend kann sie abgestuft oder aus der Funktion genommen werden.

Der Einzug kann als zu stark empfunden werden, wenn

  • die Spule noch leer ist (physikalisches Phänomen)
  • die Faser sehr glatt und/ oder sehr kurz ist
  • Unsicherheit aus Unerfahrenheit heraus besteht.

Der Einzug kann zu stark sein, wenn

  • die Flügelbremse zu sehr gestrafft ist – Abhilfe: Die Lederlasche so weit wie möglich lockern
  • der Flügelständer mit dem schmalen Einschnitt etwas verdreht ist – Abhilfe: Der Flügelständer muss wieder neu ausgerichtet werden.
  • Dies geht folgendermaßen: Klappen Sie die Flügelbremse vom Spinnflügel herunter und heben Sie den Spinnflügel auf nur der Seite der Filzeinlage aus dem Flügelständer, die Spindel verbleibt in dem schmalen Einschnitt des anderen Flügelständers. Jetzt können Sie durch seitliches Hin- und Herbewegen feststellen, ob der Bewegungsspielraum genau mittig über dem Filz verläuft oder ob er seitlich versetzt ist. Ist er seitlich versetzt, muss der Flügelständer mit dem schmalen Einschnitt in seiner Position korrigiert, etwas gedreht werden.

Treibschnur

Treibschnur reparieren

Wenn die PUR-Treibschnur ausgeleiert oder zertrennt ist (eifersüchtige oder verspielte Haustiere, Kinder mit Forscherdrang, Umzugsschäden …), lässt sich das Material neu verschweißen. Zum Neu-Verschweißen sind beide Enden der Treibschnur so lange (kurz) gleichzeitig in eine Kerzenflamme zu halten, bis das Material angeschmolzen ist und anfängt zu brennen. Jetzt nehmen Sie die Enden aus der Flamme und setzen sie umgehend möglichst passgenau gegeneinander. Zur Kontrolle sehen Sie sich diese Stelle von oben und von der Seite her an und verschieben Sie die Passung ggf. in der sehr kurzen zu Verfügung stehenden Zeit zur Korrektur. Nach der folgenden Zeit zur Ruhe und Abkühlung sollte die herausgetretene Wulst mit einer kleinen Schere o.ä. verschnitten werden.

Zweite Treibschnur

Für Spinnreinnen, die häufiger die schnelle Übersetzung (Schnurscheibe – kleiner Durchmesser) nutzen möchten, ist es durchaus angebracht, eine zweite , entsprechend kürzere Treibschnur zu etablieren, denn es empfiehlt sich wegen verstärkter Schwingungen nicht, den Spinnaufsatz so sehr weit anzuheben. Die jeweils nicht genutzte Treibschnur kann unter dem Fußgestell abgelegt werden.

Wechseln der Treibschnur

Eine neue Treibschnur kann aufgelegt werden, in dem das/ die Fußbretter mitsamt den Fußbretthaltern aus dem Fußgestell gehoben werden. Hebeln Sie ggf. etwas mit einem flachen Gegenstand (wie z.B. ein hölzerner Pfannenwender aus der Küche)  Diese Halter stecken als Steckverbindung im Fußgestell und sollten möglichst gleichzeitig angehoben werden, da bei zu starken Verkanten Bruchgefahr besteht. Sind die Fußbretter frei, kann von dort her die Treibschnur eingefädelt werden.

Verpackung

Sollten Umstände dazu führen, dass ein HENKYS – Spinnrad uns zugeschickt werden soll, ist bitte ausschließlich ein Originalkarton mit den entsprechenden Einbauten zu nutzen. Wie genau das Spinnrad eingepackt wird, entnehmen Sie bitte der bildlichen Darstellung Zuvor jedoch nehmen Sie bitte zur detaillierten Absprache Kontakt mit uns auf.